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Interview mit Hubert HüppeCDU Behindertenbeauftragt.d.Regierung
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THEMA: Interview mit Hubert HüppeCDU Behindertenbeauftragt.d.Regierung

Interview mit Hubert HüppeCDU Behindertenbeauftragt.d.Regier​ung 31 Aug 2013 12:56 #33670

  • Braunauge
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www.kamen-web.de/index.php/lokalnachrich...bert-hueppe-cdu.html

kamen.web
31.08.2013

Bundestagswahl 2013: Interview mit dem Direktkandidaten des Wahlkreis 144 Unna I, Hubert Hüppe, CDU

Die Wahl zum 18. Deutschen Bundestag findet am Sonntag, dem 22. September 2013, statt. KamenWeb.de stellt einige der heimischen Kandidaten näher vor. Dafür haben die Politiker freundlicherweise 15 Fragen beantwortet. Heute mit Hubert Hüppe, CDU

1. Wie lange sind Sie bereits politisch aktiv?
Schon als Kind habe ich mich für Politik interessiert. Ich habe sogar mal eine eigene Partei gegründet: TPD – Tierfreundpartei Deutschlands. Da war ich acht oder neun Jahre alt. Na ja - so richtig groß ist die Partei nicht geworden. Sicher spielte eine Rolle, dass ich aus einer politischen Familie komme. Mit 13 Jahren bin ich bereits in einen politischen Schülerarbeitskreis gegangen, anschließend in die Schüler Union, dann in die Junge Union und mit 17 Jahren in die CDU.

2. Warum sind Sie Politiker geworden?
Wie gesagt, schon als Kind habe ich mich für Politik interessiert. Ein Schlüsselerlebnis war für mich der Einmarsch der Sowjetpanzer in die damalige Tschechoslowakei im Prager Frühling. Damals habe ich gesehen, wie ein junger Student sich aus Protest in Prag selbst verbrannt hat und eine Demokratische Bewegung vom Kommunismus brutal niedergeschlagen wurde.
Außerdem war schon mein Vater ein engagierter Politiker. Er war bis zu seinem Tode Vorsitzender der CDU in Lünen-Beckinghausen .
Politik ist meine Leidenschaft. Ich will etwas verändern. Und wenn ich das, was ich gerne mache, zum Hauptberuf machen kann (der nebenbei auch noch gut bezahlt wird), dann ist das doch das Beste, was mir passieren kann.

3. Wenn Sie sich noch einmal entscheiden könnten, sich politisch zu engagieren oder nicht, würden Sie es wieder tun und warum (nicht)?
Klar, immer wieder. Gerade jetzt bewege ich als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen eine ganze Menge, und obwohl ich noch nie so viel Arbeit wie in den letzten drei Jahren hatte, waren es auch die besten Jahre in meinem politischen Leben.

4. Welche Vorbilder haben Sie und warum?
Mein Vater ist bis heute mein größtes Vorbild. Er war Vollziehungsbeamter bei der Stadt Lünen. Damals hatte er es als „Schwarzer“ in einer „roten“ Verwaltung nicht einfach. Aber er hat immer seine Meinung gesagt ohne Rücksicht darauf, ob es ihm schaden könnte. Das hat mir immer imponiert.

5. Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit als Politiker am meisten Freude?
Wenn ich das Gefühl habe, etwas verändert zu haben. Es ist zum Beispiel eine großartige Sache, dass jetzt die Contergan-Opfer seit August endlich die Leistungen bekommen, für die sie und ihre Eltern 50 Jahre lang gekämpft haben. Das hat mich für ganz viel Frust entschädigt, den ich auch schon mal empfunden habe. Es ist auch ein tolles Gefühl, wenn ich Menschen überzeugen kann. Nach einer Veranstaltung in Münster hat mich letztens eine Frau angesprochen und gemeint, sie sei mit einer ganz anderen Meinung rausgekommen, als sie hineingegangen ist. Danach hatte ich richtig gute Laune.


6. Was ärgert und belastet Sie in Ihrer Arbeit als Politiker am meisten?
Wenn ich mich mit viel Herzblut für etwas eingesetzt habe, es am Ende jedoch nicht so ausgeht wie erhofft. 2011 habe ich mich bspw. sehr für ein Verbot der sogenannten Präimplantationsdiagnostik (PID), einer vorgeburtlichen Untersuchungsmethode bei künstlicher Befruchtung, eingesetzt. Bei der Abstimmung im Bundestag hat schließlich jedoch die Mehrheit der Abgeordneten für die Zulassung der PID gestimmt, das war sehr enttäuschend für mich.
Am meisten belastet es mich, dass ich so oft und lange von meiner Familie getrennt bin. Es ist jetzt allerdings nicht mehr ganz so schlimm, weil die Kinder älter sind.

7. Was war in Ihrer politischen Tätigkeit das Wichtigste, das Sie erreicht haben?
Die Leistungen für die Contergan-Opfer, die Regelung, dass Fernbusse zukünftig barrierefrei sein müssen, dass Filme nur staatlich gefördert werden, wenn sie barrierefrei sind und noch ein paar Dinge mehr. Natürlich habe ich das nicht alleine durchgesetzt, aber das waren alles Dinge die erstmal nicht vorgesehen waren.


8. Was möchten Sie in Zukunft unbedingt noch erreichen?
Ich möchte für meinen Bereich als Behindertenbeauftragter weitermachen, damit Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich miteinander leben können. Dabei geht es mir auch um alte und pflegebedürftige Menschen. Da gibt es noch sehr viel zu tun. Ich habe zurzeit mein Traumamt. Das würde ich für kein Ministeramt oder Posten als Staatssekretär eintauschen.

9. Trägt Ihre Familie Ihr politisches Engagement mit?
Ja, vor allen Dingen meine Frau. Sie ist im Bereich Politik für Menschen mit Behinderungen sehr stark ehrenamtlich engagiert. Wir tauschen uns auch oft zu Hause über unsere Arbeit aus. Manchmal würde meine Familie sich allerdings schon wünschen, dass ich öfter zu Hause bin.

10. Besonders bei jungen Menschen ist die Politikverdrossenheit groß. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe dafür und was wollen Sie dagegen tun?
Oft fühlen sich die jungen Menschen „von denen da oben“ nicht angesprochen, Politik ist zu weit weg von ihrer Lebenswelt. Jugendliche und junge Erwachsene müssen da abgeholt werden, wo sie sind. Wenn mich eine Schule zum Gespräch einlädt, gehe ich immer hin. Ich lade auch oft Schülergruppen zu mir nach Berlin und zeige ihnen, wie Politik machen ganz praktisch aussieht und diskutiere mit ihnen. Vor ein paar Wochen waren erst 50 junge Leute bei mir im Bundestag zu Gast. Auch werden junge Menschen über andere Medien angesprochen als ältere, bspw. über soziale Netzwerke wie facebook. Ich gebe zu, meine Kinder bewegen sich im Internet viel besser als ich und ich hatte und habe auch noch ein wenig Berührungsängste. Jetzt habe ich seit kurzem auch ein Profil auf facebook und merke, dass es gerade junge Leute sind, die die Seite anschauen und inzwischen habe ich auch Spaß daran.

11. Was müssten die Parteien Ihrer Meinung nach tun, um verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen?
Tatsächlich haben wir als Politiker einen schlechten Ruf. Da hilft nur, auf die Menschen zuzugehen. Die Parteien müssen auch ihre schwarzen Schafe von Ämtern entfernen. Oft wird zu lange gewartet, bis jemand aus seinen Verfehlungen Konsequenzen ziehen muss. Wichtig ist immer der persönliche Kontakt. Man muss mit den Menschen reden und ihnen zeigen, was für ein Mensch man ist.

12. Der Schuldenberg bei Bund, Ländern und Gemeinden wächst und wächst, gleichzeitig werden Steuern in Milliardenhöhe hinterzogen. Wie gehen Sie mit Ihrer eigenen Steuererklärung um?
Soweit ich weiß, war ich der erste Abgeordnete in Deutschland, der seinen Steuerbescheid ins Internet gestellt hat. Außer meinen Guthabenzinsen habe ich keine Nebeneinkünfte. Auf meiner Internetseite unter www.huberthueppe.de/uber-mich/einkommen/ habe ich während meiner Zeit als Abgeordneter jedes Jahr meinen Einkommenssteuerbescheid eingestellt. Da ich erst im August 2012 wieder in den Bundestag nachgerückt bin und ich für das letzte Jahr noch keinen Bescheid habe, ist noch der Bescheid von 2008- dem letzten Jahr, in dem ich vorher Abgeordneter war- im Internet. Sobald ich den für 2012 habe, werde ich auch den wieder veröffentlichen. Außerdem habe ich dort auch die steuerfreien Beträge aufgeführt, die manche gerne verschweigen.

13. Wenn Sie einmal einen Tag ausspannen möchten - wohin im Kreis Unna führt dann Ihr Weg?
Mit meiner Frau gehe ich gerne mal abends ins Kino. Dann gehe ich auch gerne an der Lippe entlang. Manchmal gehe ich aus alter Verbundenheit mit meinem jüngsten Sohn sonntags beim Lüner SV fußballschauen.

14. Wenn Sie die Wahl hätten, einen Top-Star oder eine Gruppe aus der Entertainment-Szene bei ihrem nächsten Parteifest auftreten zu lassen, wen würden Sie aussuchen und warum?
Den Schauspieler von der Serie „Dr. House“, Hugh Laurie. Die Serie habe ich immer sehr gerne gesehen. Gleiches gilt für die Schauspielerin Calista Flockhart, die Ally Mc Beal gespielt hat. „Sting“ oder „Die Ärzte“ wären auch nicht schlecht... Aber ich weiß nicht, ob die kommen würden. Auf meinem Jahresempfang war die Musikband „Blind Foundation“ aus Frankfurt. Sie sind keine Topstars, machen aber super Musik und bringen eine super Stimmung. Drei Bandmitglieder sind übrigens blind.

15. Wie wird Ihr Tagesablauf am 22. September 2013 aussehen?
Morgens werde ich wahrscheinlich in die Kirche gehen, auf dem Rückweg gehe ich in das Wahllokal. Dann werde ich vermutlich mit Kribbeln im Magen den Nachmittag ohne Termin zu Hause verbringen. So gegen 17.30 Uhr werde ich nach Unna ins Kreishaus fahren und gespannt auf das Wahlergebnis warten. Anschließend werde ich egal wie es ausgeht bei dem einen oder anderen CDU-Stadtverband vorbeischauen.
Grüsse Euch

Braunauge
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