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Gesetzesentwurf in erster Lesu.ng im Parlament / Viele der Behinderten klagen über schwere Spätfolgen des Medikaments.
BERLIN. Die Renten für die rund 2700 noch lebenden Contergan-Opfer werden deutlich erhöht. Sie sollen rückwirkend ab Januar von derzeit höchstens 1152 Euro auf maximal 6912 Euro monatlich steigen. Dies sieht der am Donnerstag in erster Lesung im Bundestag diskutierte Gesetzentwurf vor.
Margit Hudelmaier klagt über eine ausgeleierte Hüfte, kaputte Knie. Hudelmaier zählt zu den ungefähr 2400 Contergan-Opfern, die derzeit in Deutschland leben. Die Vorsitzende des Bundesverbands Contergangeschädigter ist 53 Jahre alt, hat einer Studie der Heidelberger Universität zufolge jedoch den körperlichen Zustand einer 80-Jährigen. "Unsere Körper sind vorzeitig gealtert", sagt die Diplom-Sozialpädagogin. Bei den Betroffenen wurden durch die jahrelangen Fehl- und Überbelastungen ursprünglich gesunder Gelenke und Gliedmaßen mittlerweile schwere Arthrosen und Verschleißerscheinungen festgestellt. Oft leiden sie unter chronischen Schmerzen und verlieren immer mehr ihre Selbstständigkeit im Alltag, was zu psychischen Belastungen führt, so die Studie.